Diese Artikelreihe widmet sich ganz der Yogapraxis.
Egal, ob du mehr über Meditation oder Prāṇāyāma erfahren möchtest, fundierte Informationen zu einzelnen Āsana suchst oder dich für bestimmte Zielgruppen interessierst – hier wirst du fündig!
Äußere Veränderungen waren schon immer eine wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Yogas.
Unter der Überschrift Tradition – Yoga im Wandel findest du daher nicht nur Artikel zu Hintergrund, Geschichte und wichtigen traditionellen Texten und Schriften, sondern auch Beiträge, die sich unter dem Stichwort TravellingYoga mit Veränderungen und notwendigen Anpassungen im Yoga auseinandersetzen.
Wörtlich übersetzt bedeutet jaṭhara parivṛtti – gedrehter (parivṛtti) Bauchraum (jaṭhara). Unter dieser Beschreibung werden damit alle Drehungen aus der Rückenlage zusammengefasst. Sie bieten für variantenreiches Üben einige Besonderheiten, und die Bezeichnung ist mit Bedacht gewählt. Tatsächlich kann die Drehung im Bereich des Bauchraums bei wohl keinem anderen Āsana so intensiv erlebt werden wie in diesem. Darüber hinaus fasziniert jaṭhara parivṛtti durch eine fast unüberschaubareZahl an Möglichkeiten der Variation und Anpassung. Sie reichen von sehr einfachen bis zu körperlich ausgesprochen anspruchsvollen Haltungen. Einige davon werden im Artikel vorgestellt und ihre Vorzüge ebenso wie ihre Problembereiche und Risiken diskutiert. Zwei Kursbeispiele schließen den Artikel ab.
Referenzposition
Die verschiedenen Formen von jaṭhara parivṛtti sollen von einer Variante aus betrachtet werden, die von ihren körperlichen Anforderungen her gesehen sicher eine der anspruchsvollsten Möglichkeiten ist, dieses Āsana zu praktizieren (Abb. 1). Bei ihr sind nicht nur beide Beine getreckt, sondern auch so weit angehoben, dass die eine Hand gleichzeitig die großen Zehen beider Füße umfassen kann. Dies verlangt ein sehr hohes Maß an Beweglichkeit und für die meisten Menschen wäre die Praxis dieser Form mit hoher Belastung und einigem Risiko verbunden. Viveka hat sie trotzdem als Ausgangspunkt der Darstellung gewählt, weil sie eine klare Vorstellung der wesentlichen Aspekte von jaṭhara parivṛtti vermittelt und sich aus dieser Form die verschiedenen Varianten übersichtlich und anschaulich ableiten lassen.
Abb. 1
Die wichtigsten Haltungs-Aspekte von jaṭhara parivṛtti sind dabei:
Die Schultern und Arme sind fest am Boden, der Kopf ist zur Seite gedreht.
Der Rumpf ist gedreht, beide Beine sind zu einer Seite abgelegt.
Die Hüften sind gebeugt.
Einleitung
Wörtlich übersetzt bedeutet jaṭhara parivṛtti – gedrehter (parivṛtti) Bauchraum (jaṭhara). Unter dieser Beschreibung werden damit alle Drehungen aus der Rückenlage zusammengefasst. Sie bieten für variantenreiches Üben einige Besonderheiten, und die Bezeichnung ist mit Bedacht gewählt. Tatsächlich kann die Drehung im Bereich des Bauchraums bei wohl keinem anderen Āsana so intensiv erlebt werden wie in diesem. Darüber hinaus fasziniert jaṭhara parivṛtti durch eine fast unüberschaubareZahl an Möglichkeiten der Variation und Anpassung. Sie reichen von sehr einfachen bis zu körperlich ausgesprochen anspruchsvollen Haltungen. Einige davon werden im Artikel vorgestellt und ihre Vorzüge ebenso wie ihre Problembereiche und Risiken diskutiert. Zwei Kursbeispiele schließen den Artikel ab.
Referenzposition
Die verschiedenen Formen von jaṭhara parivṛtti sollen von einer Variante aus betrachtet werden, die von ihren körperlichen Anforderungen her gesehen sicher eine der anspruchsvollsten Möglichkeiten ist, dieses Āsana zu praktizieren (Abb. 1). Bei ihr sind nicht nur beide Beine getreckt, sondern auch so weit angehoben, dass die eine Hand gleichzeitig die großen Zehen beider Füße umfassen kann. Dies verlangt ein sehr hohes Maß an Beweglichkeit und für die meisten Menschen wäre die Praxis dieser Form mit hoher Belastung und einigem Risiko verbunden. Viveka hat sie trotzdem als Ausgangspunkt der Darstellung gewählt, weil sie eine klare Vorstellung der wesentlichen Aspekte von jaṭhara parivṛtti vermittelt und sich aus dieser Form die verschiedenen Varianten übersichtlich und anschaulich ableiten lassen.
Abb. 1
Die wichtigsten Haltungs-Aspekte von jaṭhara parivṛtti sind dabei:
Die Schultern und Arme sind fest am Boden, der Kopf ist zur Seite gedreht.
Der Rumpf ist gedreht, beide Beine sind zu einer Seite abgelegt.
Die Hüften sind gebeugt.
Einleitung
Wörtlich übersetzt bedeutet jaṭhara parivṛtti – gedrehter (parivṛtti) Bauchraum (jaṭhara). Unter dieser Beschreibung werden damit alle Drehungen aus der Rückenlage zusammengefasst. Sie bieten für variantenreiches Üben einige Besonderheiten, und die Bezeichnung ist mit Bedacht gewählt. Tatsächlich kann die Drehung im Bereich des Bauchraums bei wohl keinem anderen Āsana so intensiv erlebt werden wie in diesem. Darüber hinaus fasziniert jaṭhara parivṛtti durch eine fast unüberschaubareZahl an Möglichkeiten der Variation und Anpassung. Sie reichen von sehr einfachen bis zu körperlich ausgesprochen anspruchsvollen Haltungen. Einige davon werden im Artikel vorgestellt und ihre Vorzüge ebenso wie ihre Problembereiche und Risiken diskutiert. Zwei Kursbeispiele schließen den Artikel ab.
Referenzposition
Die verschiedenen Formen von jaṭhara parivṛtti sollen von einer Variante aus betrachtet werden, die von ihren körperlichen Anforderungen her gesehen sicher eine der anspruchsvollsten Möglichkeiten ist, dieses Āsana zu praktizieren (Abb. 1). Bei ihr sind nicht nur beide Beine getreckt, sondern auch so weit angehoben, dass die eine Hand gleichzeitig die großen Zehen beider Füße umfassen kann. Dies verlangt ein sehr hohes Maß an Beweglichkeit und für die meisten Menschen wäre die Praxis dieser Form mit hoher Belastung und einigem Risiko verbunden. Viveka hat sie trotzdem als Ausgangspunkt der Darstellung gewählt, weil sie eine klare Vorstellung der wesentlichen Aspekte von jaṭhara parivṛtti vermittelt und sich aus dieser Form die verschiedenen Varianten übersichtlich und anschaulich ableiten lassen.
Abb. 1
Die wichtigsten Haltungs-Aspekte von jaṭhara parivṛtti sind dabei:
Die Schultern und Arme sind fest am Boden, der Kopf ist zur Seite gedreht.
Der Rumpf ist gedreht, beide Beine sind zu einer Seite abgelegt.
Die Hüften sind gebeugt.
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Varianten
Die vielen Variationen von jaṭhara parivṛtti ergeben sich daraus, dass sowohl die Haltung der Beine, die Stellung der Arme als auch die Position des Kopfes auf die unterschiedlichste Art und Weise verändert werden können.
Der Kopf muss nicht gedreht werden.
Selbstverständlich kann in jeder der Variationen auch der Kopf bewegt/gedreht werden. Allerdings ist das nicht immer sinnvoll und sicher kein Muss für eine wirksame und intensive Praxis dieses Āsana. Im Gegenteil, wenn der Kopf nicht in die Drehung einbezogen wird, hat dies für viele Übende einen entscheidenden Vorteil. Es hilft oft, zu viel Spannung im Bereich des Nackens zu vermeiden. Tatsächlich ist gerade der Bereich des Nackens und des Schultergürtels bei der Praxis von jaṭhara parivṛtti anfällig für Fehlspannungen; im Zusammenhang mit den Problembereichen wird dieses Thema später noch einmal aufgegriffen.
Die Möglichkeit, den Kopf entspannt mittig liegenzulassen (Abb. 2) gibt es in jeder denkbaren Variante:
Abb. 2
Natürlich kann der Kopf immer auch mit in die Drehung des Rumpfes einbezogen werden (Abb. 3):
Abb. 3
Und es ist darüber hinaus auch möglich, den Kopf in die Richtung mitzudrehen, in der die Beine abgelegt werden (Abb. 4):
Abb. 4
Unterschiedliche Anforderungen durch unterschiedliche Beinhaltungen:
Eine oft genutzte Möglichkeit, die von jaṭhara parivṛtti gestellten Anforderungen zu verändern, liegt in einer entsprechenden Veränderung der Position der Beine. Jede der hier als Beispiele (Abb. 5) gezeigten Variationen stellen unterschiedliche Ansprüche an die Beweglichkeit. Auch die Art und Weise, wie der Körper insgesamt gedreht wird, ist in jeder der Positionen anders. Entsprechend verschieden sind auch die Wirkungen auf den Bauchraum und die Rotation in der Wirbelsäule.
Abb. 5
Manchmal ist es bei der Praxis von jaṭhara parivṛtti wichtig, die Bewegung der Beine zur Seite hin in kleine Schritte aufzuteilen, genau zu dosieren und nötigenfalls klein halten zu können. Dies gelingt am besten, wenn beide Füße am Boden bleiben und in der Ausgangsposition entsprechend breit gesetzt werden. So wird eine Bewegung der Beine zur Seite ohne große Belastung des unteren Rückens ermöglicht (Abb. 6):
Abb. 6
Unter den vielen Variationsmöglichkeiten gibt es auch solche, bei denen ein Bein in der Körperachse ausgestreckt liegen bleibt; hier als eka pāda jaṭhara parivṛtti (Abb. 7):
Abb. 7
Die Varianten in der Armhaltung
Die Haltung der Arme hat Auswirkungen auf viele Aspekte von jaṭhara parivṛtti. Die zwei wichtigsten sind: Zum einen beeinflusst die Armstellung das Maß an Freiheit im Bereich des Schultergürtels und zum anderen die Stabilität bei der Bewegung in die Drehung hinein und zurück in die Ausgangsposition.
In Abb. 8 werden einige der vielen Möglichkeiten dargestellt:
Abb. 8
Eine häufig benutzte Variation von jaṭhara parivṛtti ist keine Drehung, sondern eine Seitbeuge; hier als pārśvajaṭhara parivṛtti (Abb. 9). Obwohl diese Form der Praxis von jaṭhara parivṛtti keine Drehung des Körpers beinhaltet, zeigt sich ihre Wirkung dennoch eindeutig als ein parivṛtti des Bauchraums.
Abb. 9
Der Atem
Wie bei jeder Drehung führt auch im jaṭhara parivṛtti eine Ausatmung in die Haltung hinein, einmal mit angebeugten und gestreckten Knien (Abb. 10):
Abb. 10
Vinyāsa – Wege in die Übung
Die Möglichkeiten an Schritten, die ins jaṭhara parivṛtti führen, sind kaum überschaubar. Sie sind auch deshalb so zahlreich, weil unterschiedliche Haltungen als Ausgangsposition dienen können und zusätzlich jede als Endposition gewählte Variation andere Schritte und Abfolgen erlaubt. Der folgende Ablauf gehört sicher zu den Forderndsten (Abb. 11). Er stellt sehr hohe Anforderungen an Kraft und Beweglichkeit. Gerade auch, wenn die gleichen Schritte in umgekehrter Reihenfolge für den Rückweg gewählt werden, ist diese Abfolge mit großen Belastungen für den unteren Rücken und den Nacken-Schulterbereich verbunden.
Abb. 11
Oft wird eine Ausgangsposition mit schon zur Seite ausgebreiteten Armen gewählt. Die entsprechenden weiteren Schritte können dann zum Beispiel so aussehen (Abb. 12):
Abb. 12
Auch das Ausbreiten der Arme kann Teil des Vinyāsa selbst werden (Abb. 13):
Abb. 13
Wenn eine Form von jaṭhara parivṛtti gewählt wird, in der die Beine schließlich gestreckt sein sollen, ist es für die meisten Übenden leichter, die Beine erst nach der Drehung zu strecken. Dadurch werden mögliche Risiken für den unteren Rücken, den Nacken und die Schultern deutlich verringert (Abb. 14):
Abb. 14
An diese Abfolge kann auch noch ein weiterer Schritt eingefügt werden (Abb. 15):
Abb. 15
Gerade wenn jaṭhara parivṛtti in dynamischer Weise geübt und etwa bei jedem Atemzug die Seite der Drehung gewechselt werden soll, sind seine einfachsten Varianten dafür am besten geeignet, wie im Beispiel Abb. 16:
Abb. 16
Problembereiche und Risiken
Es sind wesentlich zwei Körperbereiche, die bei der Praxis von jaṭhara parivṛtti kritisch sein können (Abb. 17):
der untere Rücken
der Schultergürtel und Nackenbereich
Abb. 17
Der untere Rücken
Die Belastung des unteren Rückens ergibt sich daraus, dass ein und derselbe Muskel kräftig gedehnt wird und gleichzeitig mit großer Spannung das Gewicht der Beine tragen muss. Diese Verbindung von Dehnung und Anspannung – exzentrische Kontraktion – ist für einen Muskel die am schwierigsten zu bewältigende Aufgabe. Gerade der untere Rücken zeigt sich immer wieder anfällig dafür, in diese Richtung überfordert zu werden.
Chronische Verspannung, Neigung zu starken Schmerzzuständen (Hexenschuss oder Lumbago) und schließlich eine Schädigung der Bandscheiben können Spätfolgen solcher Überlastungen sein. Die höchste Anforderung für die Muskulatur des unteren Rückens liegt dann in folgender Bewegung (Abb. 18):
Abb. 18
Noch größer als beim Ablegen der Beine zur Seite hin ist die Anforderung für den unteren Rücken dann, wenn die Beine aus der Drehung heraus in die Ausgangsposition zurückgeführt werden. Je größer die vorangegangene Dehnung in der Drehung war (z. B. durch ein längeres Verweilen in der Statik), desto schwieriger wird es dabei der Rückenmuskulatur fallen, die für diese Bewegung nötige Spannung auf gesunde Weise zu entwickeln.
Weniger fordernd ist die Bewegung (wegen der kleineren Hebelwirkung) dann, wenn die Beine nicht gestreckt, sondern gebeugt sind. Am wenigsten wird der untere Rücken beansprucht, wenn die Füße am Boden bleiben und dadurch noch weniger Gewicht bewegt werden muss (Abb. 19):
Abb. 19
Schultergürtel und Nacken
Als Fix- und Angelpunkt für die Drehung der Beine und des Rumpfes zur Seite muss der Schultergürtel im jaṭhara parivṛtti viel Haltearbeit leisten. Die dafür nötige Spannung gerät schnell zur Verspannung, wenn eine Variation gewählt wird, für deren Praxis die dafür eigentlich notwendige Flexibilität oder Kraft (noch) fehlt.
Verschärft wird diese Situation oft dadurch, dass der Kopf zu intensiv in eine Drehung gezwungen wird. Deshalb hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei der Erarbeitung von jaṭhara parivṛtti zumindest am Anfang den Kopf locker liegenzulassen und den Nacken vor Überlastung zu schützen.
Ein gutes Kriterium dafür, ob die gewählte Form von jaṭhara parivṛtti der sie übenden Person angemessen ist, liegt in der Qualität des Atemflusses. Dies gilt für den Weg in die Position hinein als auch zurück in die Ausgangsposition; dies gilt auch für die Atemführung beim Verweilen im Āsana selbst. Es muss immer möglich bleiben, tief, gleichmäßig und langsam zu atmen. Dem Atem im jaṭhara parivṛtti diese besondere Qualität zu geben, ist auch die wichtigste Voraussetzung dafür, dass es seine Wirkungen erfahrbar macht und entfalten kann.
Gegenanzeigen
Jaṭhara parivṛtti bringt eine starke Drehung und entsprechend viel Druck in den Bereich des Bauchraums. Nicht geübt werden sollte dieses Āsana deshalb (mit Ausnahme einiger extrem einfacher Varianten) zum Beispiel während der Schwangerschaft, bei der Neigung zu Krämpfen im Zwerchfell, bei entzündlichen Prozessen des Magens und Darms, und etwa bei der Neigung zur Refluxkrankheit. Der Magensaft steigt wegen mangelhaftem Verschluss der Speiseröhre nach oben und führt dort zu Sodbrennen.
Die Vorbereitung – pūrvāṅga
Die Vielfalt der möglichen Variationen von jaṭhara parivṛtti bringt es mit sich, dass sich die jeweils gestellten Anforderungen im Üben deutlich voneinander unterscheiden. Entsprechend ergeben sich auch für die im Rahmen einer guten Vorbereitung notwendigen Schritte verschiedene Schwerpunkte.
Das gilt hauptsächlich für die Varianten von jaṭhara parivṛtti, in der die Beine gestreckt werden sollen. In der Vorbereitung sollte dann der nötigen Beinstreckung besondere Beachtung geschenkt werden. Dafür sind Āsana wie uttānāsana oder parśva uttānāsana geeignet. Ūrdhva prasṛta pādāsana mit seinen aus der Rückenlage nach oben gestreckten Beinen sollte auf angenehme Weise ohne besondere Anstrengung beherrscht werden, bevor an eine Praxis von jaṭhara parivṛtti gedacht werden kann, in der die Beine gestreckt abgelegt werden sollen (Abb. 20).
Abb. 20
Wenn man von der Anforderung der Beinstreckung absieht, besteht die wesentliche und effektivste Vorbereitung darin, schwierigere Variationen des Āsana mit einfacheren Varianten vorzubereiten. Übrigens hat ein Āsana wie trikoṇāsana in der Vorbereitung von jaṭhara parivṛtti keinen klar beschreibbaren Platz, die Beherrschung ist keine notwendige Bedingung, um jaṭhara parivṛtti üben zu können (Abb. 21). Auch umgekehrt gibt ein müheloses Praktizieren selbst sehr fordernder Varianten von jaṭhara parivṛtti wenig Auskunft über die Möglichkeiten und Grenzen einer Praxis von trikoṇāsana. Beide Übungen sind dafür in ihrer Struktur und inneren Mechanik zu verschieden.
Abb. 21
Der wohl wichtigste Unterschied: Beim trikoṇāsana ist das Becken der Fixpunkt, von dem aus die Drehung des Körpers geführt wird, bei jaṭhara parivṛtti dagegen der Schultergürtel. Trotzdem ist es nicht falsch, auf der Suche nach Übungen zum Aufwärmen aus dem Stand für einen Kurs, in dem jaṭhara parivṛtti eine zentrale Rolle spielt, trikoṇāsana zu wählen (auch einer der Beispiel-Kurse weiter unten nutzt ein trikoṇāsana zum Aufwärmen). Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass trikoṇāsana in Bezug auf jaṭhara parivṛtti zwei Aspekte fehlen, die ein Āsana im Rahmen einer Vorbereitung wichtig und nützlich machen können:
Die Ansprüche an den Körper sollten in einem Āsana der Vorbereitung möglichst ähnlich, aber weniger fordernd sein, als es schließlich in der Übung verlangt wird, auf die hingearbeitet wird.
Ein Āsana im Rahmen einer Vorbereitung sollte eine Prüfung erlauben, wie weit man in der Lage ist, das angestrebte Āsana auch wirklich sinnvoll und ohne schädliche Belastung zu praktizieren.
Keines dieser beiden Kriterien erfüllt trikoṇāsana für jaṭhara parivṛtti in ausreichendem Maße. Was als Vorbereitung dagegen trägt, ist die Praxis einfacherer Varianten zur Erarbeitung der fordernderen Formen.
Gerade weil jaṭhara parivṛtti so gute Möglichkeiten bietet, die gestellten Anforderungen zu dosieren und in kleinen Schritten zu intensivieren, ist dieses Āsana eines der besten Beispiele dafür, wie eine Vorbereitung durch die unterschiedlichen Variationen eines Āsana selbst effektiv und abwechslungsreich gestaltet werden kann.
Mit etwas Erfahrung und Fantasie ist es auch nicht allzu schwierig, die Schritte hin zu mehr Anforderungen so zu wählen, dass für die übende Person deutlich erfahrbar wird, wo die Grenze dessen liegt, was noch sinnvoll praktizierbar und nicht irgendwie noch machbar ist. Die Vorbereitung schwierigerer Variationen durch einfachere könnte z. B. so aussehen (Abb. 22):
Abb. 22
Ansonsten bereitet wie bei fast allen Āsana auch bei jaṭhara parivṛtti dynamischesÜben auf statischesVerweilen vor.
Der Ausgleich – pratikriyāsana
Jaṭhara parivṛtti benötigt wie jede Drehung einen Ausgleich, schon allein um den Körper aus der am Ende des Übens immer verbleibenden Asymmetrie herauszuführen. Bewährt hat sich als Ausgleich für den unteren Rücken die Praxis von apanāsana. Schultern und Nacken können in der nachfolgenden Rückenlage im śavāsana entspannen (Abb. 23):
Soll neben dem unteren Rücken auch dem Schulter- und Nackenbereich beim Ausgleich besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, kann dies durch Einbeziehung einfacher Armbewegungen in den Ausgleich geleistet werden, zum Beispiel durch einen Ablauf wie den folgenden (Abb. 24):
Abb. 24
Manchmal führt ein Kurs für jaṭhara parivṛtti zu einer Aneinanderreihung von Übungen, in denen die Hüften häufig in gebeugter Position gehalten werden. Dann kann es sinnvoll sein, in den Ausgleich eine Öffnung der Hüften einzubeziehen. Dafür eignet sich besonders gut die Schulterbrücke – dvipādapīṭham. Ein Vinyāsa für den Ausgleich könnte dann etwa folgendermaßen aussehen (Abb. 25):
Abb. 25
Zwei Kurse für jaṭhara parivṛtti
Mit zwei sehr unterschiedlichen Kursen sollen Möglichkeiten zur Verwendung von jaṭhara parivṛtti gezeigt werden. Während der erste Kurs eine fordernde Variante des Āsana in den Mittelpunkt stellt, nutzt der zweite eine sehr einfache Form von jaṭhara parivṛtti im Rahmen einer regelmäßig geübten individuellen Praxis.
Hinweis: Die Abbildungen stehen lediglich für das Konzept der vorgeschlagenen Āsana und geben nicht die zu übende exakte äußere Form wieder. Wie ein Āsana auszuführen ist, hängt immer von den jeweils besonderen Gegebenheiten/Möglichkeiten der übenden Person ab. Auch die angegebene Zahl der Wiederholungen ist nur als Vorschlag zu verstehen. Ziel ist letztlich, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Anzahl der Wiederholungen und der Zusammenstellung der einzelnen Vinyāsas zu finden.
Die vielen Variationen von jaṭhara parivṛtti ergeben sich daraus, dass sowohl die Haltung der Beine, die Stellung der Arme als auch die Position des Kopfes auf die unterschiedlichste Art und Weise verändert werden können.
Der Kopf muss nicht gedreht werden.
Selbstverständlich kann in jeder der Variationen auch der Kopf bewegt/gedreht werden. Allerdings ist das nicht immer sinnvoll und sicher kein Muss für eine wirksame und intensive Praxis dieses Āsana. Im Gegenteil, wenn der Kopf nicht in die Drehung einbezogen wird, hat dies für viele Übende einen entscheidenden Vorteil. Es hilft oft, zu viel Spannung im Bereich des Nackens zu vermeiden. Tatsächlich ist gerade der Bereich des Nackens und des Schultergürtels bei der Praxis von jaṭhara parivṛtti anfällig für Fehlspannungen; im Zusammenhang mit den Problembereichen wird dieses Thema später noch einmal aufgegriffen.
Die Möglichkeit, den Kopf entspannt mittig liegenzulassen (Abb. 2) gibt es in jeder denkbaren Variante:
Abb. 2
Natürlich kann der Kopf immer auch mit in die Drehung des Rumpfes einbezogen werden (Abb. 3):
Abb. 3
Und es ist darüber hinaus auch möglich, den Kopf in die Richtung mitzudrehen, in der die Beine abgelegt werden (Abb. 4):
Abb. 4
Unterschiedliche Anforderungen durch unterschiedliche Beinhaltungen:
Eine oft genutzte Möglichkeit, die von jaṭhara parivṛtti gestellten Anforderungen zu verändern, liegt in einer entsprechenden Veränderung der Position der Beine. Jede der hier als Beispiele (Abb. 5) gezeigten Variationen stellen unterschiedliche Ansprüche an die Beweglichkeit. Auch die Art und Weise, wie der Körper insgesamt gedreht wird, ist in jeder der Positionen anders. Entsprechend verschieden sind auch die Wirkungen auf den Bauchraum und die Rotation in der Wirbelsäule.
Abb. 5
Manchmal ist es bei der Praxis von jaṭhara parivṛtti wichtig, die Bewegung der Beine zur Seite hin in kleine Schritte aufzuteilen, genau zu dosieren und nötigenfalls klein halten zu können. Dies gelingt am besten, wenn beide Füße am Boden bleiben und in der Ausgangsposition entsprechend breit gesetzt werden. So wird eine Bewegung der Beine zur Seite ohne große Belastung des unteren Rückens ermöglicht (Abb. 6):
Abb. 6
Unter den vielen Variationsmöglichkeiten gibt es auch solche, bei denen ein Bein in der Körperachse ausgestreckt liegen bleibt; hier als eka pāda jaṭhara parivṛtti (Abb. 7):
Abb. 7
Die Varianten in der Armhaltung
Die Haltung der Arme hat Auswirkungen auf viele Aspekte von jaṭhara parivṛtti. Die zwei wichtigsten sind: Zum einen beeinflusst die Armstellung das Maß an Freiheit im Bereich des Schultergürtels und zum anderen die Stabilität bei der Bewegung in die Drehung hinein und zurück in die Ausgangsposition.
In Abb. 8 werden einige der vielen Möglichkeiten dargestellt:
Abb. 8
Eine häufig benutzte Variation von jaṭhara parivṛtti ist keine Drehung, sondern eine Seitbeuge; hier als pārśvajaṭhara parivṛtti (Abb. 9). Obwohl diese Form der Praxis von jaṭhara parivṛtti keine Drehung des Körpers beinhaltet, zeigt sich ihre Wirkung dennoch eindeutig als ein parivṛtti des Bauchraums.
Abb. 9
Der Atem
Wie bei jeder Drehung führt auch im jaṭhara parivṛtti eine Ausatmung in die Haltung hinein, einmal mit angebeugten und gestreckten Knien (Abb. 10):
Abb. 10
Vinyāsa – Wege in die Übung
Die Möglichkeiten an Schritten, die ins jaṭhara parivṛtti führen, sind kaum überschaubar. Sie sind auch deshalb so zahlreich, weil unterschiedliche Haltungen als Ausgangsposition dienen können und zusätzlich jede als Endposition gewählte Variation andere Schritte und Abfolgen erlaubt. Der folgende Ablauf gehört sicher zu den Forderndsten (Abb. 11). Er stellt sehr hohe Anforderungen an Kraft und Beweglichkeit. Gerade auch, wenn die gleichen Schritte in umgekehrter Reihenfolge für den Rückweg gewählt werden, ist diese Abfolge mit großen Belastungen für den unteren Rücken und den Nacken-Schulterbereich verbunden.
Abb. 11
Oft wird eine Ausgangsposition mit schon zur Seite ausgebreiteten Armen gewählt. Die entsprechenden weiteren Schritte können dann zum Beispiel so aussehen (Abb. 12):
Abb. 12
Auch das Ausbreiten der Arme kann Teil des Vinyāsa selbst werden (Abb. 13):
Abb. 13
Wenn eine Form von jaṭhara parivṛtti gewählt wird, in der die Beine schließlich gestreckt sein sollen, ist es für die meisten Übenden leichter, die Beine erst nach der Drehung zu strecken. Dadurch werden mögliche Risiken für den unteren Rücken, den Nacken und die Schultern deutlich verringert (Abb. 14):
Abb. 14
An diese Abfolge kann auch noch ein weiterer Schritt eingefügt werden (Abb. 15):
Abb. 15
Gerade wenn jaṭhara parivṛtti in dynamischer Weise geübt und etwa bei jedem Atemzug die Seite der Drehung gewechselt werden soll, sind seine einfachsten Varianten dafür am besten geeignet, wie im Beispiel Abb. 16:
Abb. 16
Problembereiche und Risiken
Es sind wesentlich zwei Körperbereiche, die bei der Praxis von jaṭhara parivṛtti kritisch sein können (Abb. 17):
der untere Rücken
der Schultergürtel und Nackenbereich
Abb. 17
Der untere Rücken
Die Belastung des unteren Rückens ergibt sich daraus, dass ein und derselbe Muskel kräftig gedehnt wird und gleichzeitig mit großer Spannung das Gewicht der Beine tragen muss. Diese Verbindung von Dehnung und Anspannung – exzentrische Kontraktion – ist für einen Muskel die am schwierigsten zu bewältigende Aufgabe. Gerade der untere Rücken zeigt sich immer wieder anfällig dafür, in diese Richtung überfordert zu werden.
Chronische Verspannung, Neigung zu starken Schmerzzuständen (Hexenschuss oder Lumbago) und schließlich eine Schädigung der Bandscheiben können Spätfolgen solcher Überlastungen sein. Die höchste Anforderung für die Muskulatur des unteren Rückens liegt dann in folgender Bewegung (Abb. 18):
Abb. 18
Noch größer als beim Ablegen der Beine zur Seite hin ist die Anforderung für den unteren Rücken dann, wenn die Beine aus der Drehung heraus in die Ausgangsposition zurückgeführt werden. Je größer die vorangegangene Dehnung in der Drehung war (z. B. durch ein längeres Verweilen in der Statik), desto schwieriger wird es dabei der Rückenmuskulatur fallen, die für diese Bewegung nötige Spannung auf gesunde Weise zu entwickeln.
Weniger fordernd ist die Bewegung (wegen der kleineren Hebelwirkung) dann, wenn die Beine nicht gestreckt, sondern gebeugt sind. Am wenigsten wird der untere Rücken beansprucht, wenn die Füße am Boden bleiben und dadurch noch weniger Gewicht bewegt werden muss (Abb. 19):
Abb. 19
Schultergürtel und Nacken
Als Fix- und Angelpunkt für die Drehung der Beine und des Rumpfes zur Seite muss der Schultergürtel im jaṭhara parivṛtti viel Haltearbeit leisten. Die dafür nötige Spannung gerät schnell zur Verspannung, wenn eine Variation gewählt wird, für deren Praxis die dafür eigentlich notwendige Flexibilität oder Kraft (noch) fehlt.
Verschärft wird diese Situation oft dadurch, dass der Kopf zu intensiv in eine Drehung gezwungen wird. Deshalb hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei der Erarbeitung von jaṭhara parivṛtti zumindest am Anfang den Kopf locker liegenzulassen und den Nacken vor Überlastung zu schützen.
Ein gutes Kriterium dafür, ob die gewählte Form von jaṭhara parivṛtti der sie übenden Person angemessen ist, liegt in der Qualität des Atemflusses. Dies gilt für den Weg in die Position hinein als auch zurück in die Ausgangsposition; dies gilt auch für die Atemführung beim Verweilen im Āsana selbst. Es muss immer möglich bleiben, tief, gleichmäßig und langsam zu atmen. Dem Atem im jaṭhara parivṛtti diese besondere Qualität zu geben, ist auch die wichtigste Voraussetzung dafür, dass es seine Wirkungen erfahrbar macht und entfalten kann.
Gegenanzeigen
Jaṭhara parivṛtti bringt eine starke Drehung und entsprechend viel Druck in den Bereich des Bauchraums. Nicht geübt werden sollte dieses Āsana deshalb (mit Ausnahme einiger extrem einfacher Varianten) zum Beispiel während der Schwangerschaft, bei der Neigung zu Krämpfen im Zwerchfell, bei entzündlichen Prozessen des Magens und Darms, und etwa bei der Neigung zur Refluxkrankheit. Der Magensaft steigt wegen mangelhaftem Verschluss der Speiseröhre nach oben und führt dort zu Sodbrennen.
Die Vorbereitung – pūrvāṅga
Die Vielfalt der möglichen Variationen von jaṭhara parivṛtti bringt es mit sich, dass sich die jeweils gestellten Anforderungen im Üben deutlich voneinander unterscheiden. Entsprechend ergeben sich auch für die im Rahmen einer guten Vorbereitung notwendigen Schritte verschiedene Schwerpunkte.
Das gilt hauptsächlich für die Varianten von jaṭhara parivṛtti, in der die Beine gestreckt werden sollen. In der Vorbereitung sollte dann der nötigen Beinstreckung besondere Beachtung geschenkt werden. Dafür sind Āsana wie uttānāsana oder parśva uttānāsana geeignet. Ūrdhva prasṛta pādāsana mit seinen aus der Rückenlage nach oben gestreckten Beinen sollte auf angenehme Weise ohne besondere Anstrengung beherrscht werden, bevor an eine Praxis von jaṭhara parivṛtti gedacht werden kann, in der die Beine gestreckt abgelegt werden sollen (Abb. 20).
Abb. 20
Wenn man von der Anforderung der Beinstreckung absieht, besteht die wesentliche und effektivste Vorbereitung darin, schwierigere Variationen des Āsana mit einfacheren Varianten vorzubereiten. Übrigens hat ein Āsana wie trikoṇāsana in der Vorbereitung von jaṭhara parivṛtti keinen klar beschreibbaren Platz, die Beherrschung ist keine notwendige Bedingung, um jaṭhara parivṛtti üben zu können (Abb. 21). Auch umgekehrt gibt ein müheloses Praktizieren selbst sehr fordernder Varianten von jaṭhara parivṛtti wenig Auskunft über die Möglichkeiten und Grenzen einer Praxis von trikoṇāsana. Beide Übungen sind dafür in ihrer Struktur und inneren Mechanik zu verschieden.
Abb. 21
Der wohl wichtigste Unterschied: Beim trikoṇāsana ist das Becken der Fixpunkt, von dem aus die Drehung des Körpers geführt wird, bei jaṭhara parivṛtti dagegen der Schultergürtel. Trotzdem ist es nicht falsch, auf der Suche nach Übungen zum Aufwärmen aus dem Stand für einen Kurs, in dem jaṭhara parivṛtti eine zentrale Rolle spielt, trikoṇāsana zu wählen (auch einer der Beispiel-Kurse weiter unten nutzt ein trikoṇāsana zum Aufwärmen). Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass trikoṇāsana in Bezug auf jaṭhara parivṛtti zwei Aspekte fehlen, die ein Āsana im Rahmen einer Vorbereitung wichtig und nützlich machen können:
Die Ansprüche an den Körper sollten in einem Āsana der Vorbereitung möglichst ähnlich, aber weniger fordernd sein, als es schließlich in der Übung verlangt wird, auf die hingearbeitet wird.
Ein Āsana im Rahmen einer Vorbereitung sollte eine Prüfung erlauben, wie weit man in der Lage ist, das angestrebte Āsana auch wirklich sinnvoll und ohne schädliche Belastung zu praktizieren.
Keines dieser beiden Kriterien erfüllt trikoṇāsana für jaṭhara parivṛtti in ausreichendem Maße. Was als Vorbereitung dagegen trägt, ist die Praxis einfacherer Varianten zur Erarbeitung der fordernderen Formen.
Gerade weil jaṭhara parivṛtti so gute Möglichkeiten bietet, die gestellten Anforderungen zu dosieren und in kleinen Schritten zu intensivieren, ist dieses Āsana eines der besten Beispiele dafür, wie eine Vorbereitung durch die unterschiedlichen Variationen eines Āsana selbst effektiv und abwechslungsreich gestaltet werden kann.
Mit etwas Erfahrung und Fantasie ist es auch nicht allzu schwierig, die Schritte hin zu mehr Anforderungen so zu wählen, dass für die übende Person deutlich erfahrbar wird, wo die Grenze dessen liegt, was noch sinnvoll praktizierbar und nicht irgendwie noch machbar ist. Die Vorbereitung schwierigerer Variationen durch einfachere könnte z. B. so aussehen (Abb. 22):
Abb. 22
Ansonsten bereitet wie bei fast allen Āsana auch bei jaṭhara parivṛtti dynamischesÜben auf statischesVerweilen vor.
Der Ausgleich – pratikriyāsana
Jaṭhara parivṛtti benötigt wie jede Drehung einen Ausgleich, schon allein um den Körper aus der am Ende des Übens immer verbleibenden Asymmetrie herauszuführen. Bewährt hat sich als Ausgleich für den unteren Rücken die Praxis von apanāsana. Schultern und Nacken können in der nachfolgenden Rückenlage im śavāsana entspannen (Abb. 23):
Soll neben dem unteren Rücken auch dem Schulter- und Nackenbereich beim Ausgleich besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, kann dies durch Einbeziehung einfacher Armbewegungen in den Ausgleich geleistet werden, zum Beispiel durch einen Ablauf wie den folgenden (Abb. 24):
Abb. 24
Manchmal führt ein Kurs für jaṭhara parivṛtti zu einer Aneinanderreihung von Übungen, in denen die Hüften häufig in gebeugter Position gehalten werden. Dann kann es sinnvoll sein, in den Ausgleich eine Öffnung der Hüften einzubeziehen. Dafür eignet sich besonders gut die Schulterbrücke – dvipādapīṭham. Ein Vinyāsa für den Ausgleich könnte dann etwa folgendermaßen aussehen (Abb. 25):
Abb. 25
Zwei Kurse für jaṭhara parivṛtti
Mit zwei sehr unterschiedlichen Kursen sollen Möglichkeiten zur Verwendung von jaṭhara parivṛtti gezeigt werden. Während der erste Kurs eine fordernde Variante des Āsana in den Mittelpunkt stellt, nutzt der zweite eine sehr einfache Form von jaṭhara parivṛtti im Rahmen einer regelmäßig geübten individuellen Praxis.
Hinweis: Die Abbildungen stehen lediglich für das Konzept der vorgeschlagenen Āsana und geben nicht die zu übende exakte äußere Form wieder. Wie ein Āsana auszuführen ist, hängt immer von den jeweils besonderen Gegebenheiten/Möglichkeiten der übenden Person ab. Auch die angegebene Zahl der Wiederholungen ist nur als Vorschlag zu verstehen. Ziel ist letztlich, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Anzahl der Wiederholungen und der Zusammenstellung der einzelnen Vinyāsas zu finden.